Der Mensch als Schatten seiner selbst. Wortwörtlich gemalt, sprichwörtlich beladen. Der Mensch inmitten einer Welt gewaltiger Dimensionen, voller Rätsel, drohendem Unheil, unbändiger Kraft und Schönheit. Der Mensch alleine auf sich gestellt - mal als Reisender die Apokalypse durchschreitend, mal als Betrachter der eigenen Heimstatt inmitten explodierender Landschaften. Die Ambivalenz des Jens Hafner.
Dabei greift der Künstler tief in die Wunderkiste der Malerei: Bäume sind in pastosen Pinselschwüngen gesetzt, der Himmel trieft als schlieriger Vorhang, Höhlen und Kultstätten verschmelzen mit der Landschaft, alles getaucht in dramatisches Licht , mal eisig wie im Polarmeer, mal lodernd wie in der Südsee. Die Emotionalität des Jens Hafner.
Die Menschen sind aus den Bildern längst geflohen, die Häuser stehen leer. Was bleibt ist ein einzelner Zuschauer, der kurz zurückblickt und sich dann auf den Weg macht. In eine neue Zukunft, in eine Welt jenseits des Horizonts. Man könnte dies als großen Aufbruch deuten. Für den Maler selbst, aber auch für jeden einzelnen von uns. Sind wir nicht alle Reisende in Raum und Zeit, und niemand weiss, wohin der Weg uns führt? Die Fragen des Jens Hafner.
Konstantin Voit